
Über mich
- Jahrgang 1976
- Yoga-Praxis seit 1997
- Yoga-Lehrer (AYA)
- Yoga-Unterricht seit 2006
- Heilpraktiker für Psychotherapie
- Selbsterfahrung, Fort- und Weiterbildungen im Bereich Familienstellen nach Bert Hellinger seit 1997
- Studium und Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation seit 2007
Autobiografie eines Darmstädter Yogi
Mein Yoga-Weg begann 1997.Müde war ich des nächtelangen Herumziehens auf der Suche nach einem Quäntchen Glück. Angewidert vom morgendlichen Kater und des Nebels der lustigen Zigarette. Genug davon. Aber die Sehnsucht war geblieben – wo ist sie zu finden, die ultimative Erfahrung, die letztendliche Erkenntnis? Für mich jedenfalls nicht im exzessiven Nachtleben!
Ein guter Freund gab mir zu dieser Zeit zwei verstaubte Bücher aus dem Bücherregal seines Vaters: Paul Bruntons „Von Yogis, Magiern und Fakiren” und Yoganandas Autobiografie. Sie schlugen ein wie der Blitz und nicht eine Sekunde zweifelte ich an deren Authentizität. Da war er also, der richtungsweisende Impuls. Es brauchte noch eine kleine Weile, um von der Theorie in die Praxis zu schreiten, aber letztendlich fand ich den Weg in das damals einzige Yoga-Zentrum Darmstadts („Mahindra”). Körperliche Entspannung und eine zufriedene innere Haltung fand ich am Ende der Yoga-Stunde sehr wohl. Mit meinen 21 Lenzen war ich dort aber der weit jüngste und vitalste Teilnehmer unter all diesen Menschen, die meine Eltern oder zum Teil sogar Großeltern hätten sein können. Ich fühlte mich daher weder ausgelastet noch emotional am richtigen Platz. Also weiter.
Der nächste Kurs, den ich besuchte, war ein Angebot der VHS Darmstadt. Mit allerlei Hilfsmitteln wie Korkblocks, Gurten und Stühlen praktizierten wir den sehr intensiven Hatha Yoga nach B.K.S. Iyengar. Mit dem Lehrer (Miki Malinka) hatte ich Glück. Bei ihm fand ich Inspiration und Motivation. Zumindest eine Zeit lang. Dann verließ er Deutschland, um auf den Fidschi-Inseln im Ashram (spirituellen Zentrum) seines Guru zu leben. In Eigenregie versuchte ich dann in meiner freien Zeit wechselweise Iyengar-Yoga zu üben und die Lehrbriefe Yoganandas zu studieren. Bei beidem blieb es meist beim Versuch. Zu erzwungen und unstrukturiert erschien mir Iyengars Yoga und zu trocken die theoretischen Abhandlungen Yoganandas und zu bieder die Versammlungen der Gemeinschaft der Selbst-Verwirklichung.
Daher freute es mich umso mehr, als mir ein Buch des indischen Lehrers Sri Sri Ravi Shankar (nicht zu verwechseln mit dem indischen Musiker Ravi Shankar!) mit dem Titel „Gott liebt Spaß” in die Hände fiel. Das klang vielversprechend! Die praktische Essenz seiner Kurse war eine unglaublich kraftvolle Atemtechnik („Sudarshan Kriya”), die mich binnen weniger Minuten aus der aufrecht sitzenden Position in die Waagrechte katapultierte! Fünf Jahre, zahlreiche Kurse, wöchentliche Sitzungen und fast tägliches Üben blieb ich Sri Sri's „Art of Living” treu, bis es mich wieder weg zog.
Ich kehrte dorthin zurück, wo ich mich bereits am Anfang meiner Reise durch den Yoga-Dschungel befand. In Yoganandas Autobiografie las ich einst über die mythologische Figur Babaji. Seine auf mich ausgeübte Attraktion war nie verebbt, schlummerte vielmehr in der Tiefe meines Unterbewusstseins und wartete nur darauf, wieder entdeckt zu werden. Dies geschah, als ich sein Bild auf dem Cover eines Buches fand („Babaji, Kriya Yoga und die 18 Siddhas”). Gekauft, gelesen, und – wie man im Yoga-Slang zu sagen pflegt – „eingeweiht” in die Techniken des Kriya Yoga. DAS war es und ist es im Kern bis heute geblieben.
Einen nicht unbeachtlichen Anteil von Babaji's Kriya Yoga bildet Svadhyaya, was nicht nur die fokussierte Eigenreflexion beinhaltet, sondern auch das Studium der klassischen Schriften wie Patanjali's Sutras, Bhagavad Gita, Ramayana, Tirumandiram oder die Verse anderer Siddhas wie Agastyar oder Boganathar.
Während einer Pilgerreise im Himalaya verlieh mir mein Lehrer Marshall Govindan Satchidananda 2007 den Namen Yoganand, der mich stets an meine Ausrichtung erinnern sollte: Das Erfahren von Glückseligkeit durch das Verinnerlichen von Yoga.
2011 nahm ich dann zum ersten Mal Kenntnis vom Schweizer Yogi Reinhard Gammenthaler, 2013 nahm ich dann mit ca. 80 weiteren Personen an seinem 3 Tage-Workshop teil und praktizierte „Ajagari” bis zum sprichwörtlichen Erbrechen. Ähnlich intensiv (aber doch ganz anders) wie Sudarshan Kriya, brachte mich die Python-Übung an meine Grenzen – sowohl körperlich als auch geistig –, denn sie verlangt (annähernd), die Kontrolle abzugeben. Von Reinhard lernte ich den ursprünglichen, originalen Hatha Yoga, wie ihn die Hatha Yoga Pradipika beschreibt, kennen. Dieser Yoga beinhaltet neben den größtenteils geläufigen Asanas die mir bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt gebliebene Übungsreihe, die unter dem Begriff Sukshma Vyayama zusammengefasst wird. Seit 2013 besuche ich nun regelmäßig die Workshops von Reinhard („Meet your Shakti!”), deren Inhalt sowohl mein eigenes Praktizieren wie auch mein Unterrichten extrem bereichert.
Seit 2006 unterrichte ich Yoga.
In meinen Unterricht lasse ich all meine wesentlichen yogischen Inspirationen zusammenfließen.
Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, das an andere weiterzugeben, was mich in guten Zeiten mit Dankbarkeit erfüllt und in schwierigen Zeiten immer wieder aufrichtet, was mich gelassen meinen Alltag leben und mich vertrauensvoll in die Zukunft blicken lässt.
Yoga wirkt positiv auf sämtliche körperliche Funktionen, auf die Regulation von Emotionen, auf die Konzentrationsfähigkeit, auf das Auflösen von Egoismus und auf die Fähigkeit, sich der Welt, in allem, wie sie ist, zu öffnen.
Om Shanti Shanti Shanti.Yoganand Tobias